Stellungnahme zum Pfarreirat (07.12.20)

Stellungnahme einer großen Gruppe gläubiger Menschen aus der Gemeinde St. Stephanus zum Pfarreirat in St. Liudger

Wir als Vertreterinnen und Vertreter einer großen Gruppe aktiver Gemeindemitglieder aus St. Stephanus möchten an dieser Stelle zu den schriftlichen Äußerungen des Pfarreirats von St. Liudger und vom Pastoralteam von St. Liudger vom 04.12.20 Stellung nehmen.

Der Pfarreirat unterstellt hierin, dass die Reden am Samstag 28.11.20, und Sonntag 29.11.20, zum Anlass genommen worden seien, „lautstark und aggressiv den Bischof, den Pfarreirat und Mitglieder des Seelsorgeteams öffentlich zu diffamieren“. Diese Anschuldigungen müssen wir hier mit aller Entschiedenheit zurückweisen, da sie Fakten verdrehen und der Öffentlichkeit einen Eindruck der Geschehnisse vermitteln, der mit der Realität nicht übereinstimmt.

Jeder, der während der drei Gottesdienste im Kircheninnenraum war, konnte die Dynamik und den Grundtenor der Statements, Rückmeldungen und Kommentare nachvollziehen. Alle Beiträge, die vorne am Altar und über das Mikrofon gesprochen wurden, wurden zwar nicht emotionslos, aber erkennbar sachlich und auch respektvoll vorgetragen. Von unterschiedlichsten Seiten, Gruppen und Einzelpersonen wurden dabei Fragen, Kritik, Enttäuschung und Unverständnis geäußert, doch wurde niemals der Rahmen dessen verlassen, was Anstand und Respekt gebieten. Gleiches gilt für die vielen anderen Wortbeiträge sowie die angebrachten Poster, Plakate und Schilder außerhalb der Kirche. Es gehört schon reichlich Fantasie dazu, besorgten Familienmüttern oder Senioren, die die Arbeit des Pastors loben, zu unterstellen, sie wären hier im Kern auf Diffamierung aus gewesen.

Wir wollen nicht leugnen, dass es auch einige wenige und kurze (!) Kommentare von Privatpersonen gegeben haben mag, die verletzenden Charakter hatten, dies bedauern auch wir. Diese waren aber abzählbare Einzelfälle, die wohl nicht zuletzt durch das äußerst ungeschickte (Nicht-)Kommunizieren und Auftreten des Personalreferenten hervorgerufen wurden. Der Gesamttenor der Proteste und der Geschehnisse war jedoch von einer gänzlich anderen Stimmung (minutenlangem Applaus, Gesang etc.), getragen und wir sind bereit, einen Großteil der Anwesenden dies ggf. auch noch einmal im Nachhinein per Unterschrift dokumentieren zu lassen.

Dies in der Öffentlichkeit nun anders darzustellen, erinnert in seiner Art und Weise an eine kontrafaktische Verdrehung von Tatsachen nach Trumpschen Vorbild und enttäuscht uns sehr.

Auch auf dieser Ebene der Leitung sehen wir damit leider, dass kein echter Dialog mit der Gemeinde St. Stephanus gewollt zu sein scheint, sondern stattdessen noch weitere Anschuldigungen erhoben werden, die darauf abzielen, der Gemeinde in der Pfarrei die Rolle des „Spielverderbers“ zuzuschieben.

Darüber hinaus lassen sich auch noch weitere Versäumnisse nennen, die ein fragwürdiges Licht auf die Arbeit des Pfarreirats werfen: Wie kommt es etwa dazu, dass ausgerechnet das einzige gewählte Mitglied des Rats, das sich deutlich für Thomas Laufmöller positioniert hatte, als einziges viel später (d.h. nur wenige Stunden vorher) als alle anderen Mitglieder zu der Sitzung am Donnerstag, 03.12.20, eingeladen wurde? Wieso achtet man nicht gerade in einer solchen Situation darauf, korrekt zu agieren? Warum wird jetzt so intransparent agiert? Zeigt sich hier nicht erneut, dass dieser Pfarreirat in seiner jetzigen Konstellation offenkundig nicht in der Lage ist, seine Arbeit umsichtig und so zu organisieren, dass wieder Vertrauen aufgebaut werden kann?

Bemerkenswert ist auch: Welches Verständnis von christlicher Verantwortung und Meinungsfreiheit erweckt dieses Gremium, wenn es im Wochenbrief dazu aufruft, keine Leserbriefe mehr in den Zeitungen zu veröffentlichen? Und: Wenn doch angeblich keines der Pfarreigremien ein Interesse am Wechsel Thomas Laufmöllers hatte, warum erfolgte dann nicht eine Unterstützung dieser Initiative – zumal ja allen bewusst und bekannt war, wie schwerwiegend sich ein solcher Personaleingriff für St. Stephanus und für die Pfarrei insgesamt auswirken würde.

Wir möchten deshalb den Pfarreirat an dieser Stelle mit Nachdruck an seine Aufgabe erinnern „die Vielfalt der Gemeinden innerhalb der Pfarrei wahrzunehmen. Er trägt dafür Sorge, dass […] eine angemessene Repräsentanz und Vertretung in der Arbeit des Pfarreirates […] gewährleistet ist (http://kirche-waehlen.de/fileadmin/user_upload/bistum-muenster/pdf_Dateien/Statuten_fuer_Pfarreiraete.pdf). Offensichtlich gelingt es derzeit dem Pfarreirat nicht (mehr?), die Anliegen Hunderter Menschen aus unserer Gemeinde zu repräsentieren.

Wir fragen uns außerdem, warum nicht auch der Pfarreirat seinen Anteil zu einer Neuaufstellung der Gemeinde beiträgt und durch eine baldige Neuwahl Platz für einen personalen Neubeginn schafft, der eine unbelastete Weiterentwicklung der Pfarrei ermöglicht.

Daher stellen wir hier öffentlich die Vertrauensfrage und fordern umgehende außerplanmäßige Neuwahlen für die Vertreter*innen aus der Gemeinde St. Stephanus.

Wir haben zudem nie behauptet, dass die gewählten Mitglieder des Pfarreirats der Gemeinschaft Emmanuel angehören. Gleichwohl hat der Pfarreirat mehrfach seine Zufriedenheit mit der Gemeinschaft Emmanuel betont.

Das Pastoralteam betont in seiner Stellungnahme, dass nicht alle Mitglieder der Gemeinschaft Emmanuel angehören. Dies hat auch niemand von St. Stephanus in den Reden des vergangenen Wochenendes, in den Leserbriefen oder anderen öffentlichen Stellungnahmen behauptet. Wir haben lediglich erwähnt, dass in den anderen drei Gemeindeteilen die dortigen Pastoren der Gemeinschaft Emmanuel angehören. Dies sind Timo Weissenberg, Martin Sinnhuber, Cornelius Happel und Cyrus van Vught. Zudem darf und soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass die Pastoralreferentin Sabine Banaschewitz ebenfalls der Gemeinschaft Emmanuel angehört bzw. für das Emmanuel House in Münster tätig ist. Die Stellungnahme des Pastoralteams St. Liudger wurde also im Namen von fünf Anhängern der Emmanuel Gemeinschaft mitverfasst. Und dies bei insgesamt neun Verfassern, womit die Mehrheit der Gemeinschaft Emmanuel in diesem Team mehr als ersichtlich ist.

Wir von St. Stephanus wünschen uns weiter einen Dialog auf Augenhöhe. Wir lehnen eine Bevormundung von oben, basierend auf falschen Behauptungen, ab.

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Stellungnahme zum Bistum (07.12.20)