".... und gehe aufrecht und gerade Deinen Weg"

Auch ich möchte mein Mitempfinden mit allen Betroffenen über die aktuelle Situation ausdrücken. Und teilen, wie ich es erlebe / erlebt habe.

Als frühere Gottesdienst-Besucherin (ich gehöre zu St. Joseph Münster-Süd) von Thomas Laufmöller verfolge auch ich das Geschehen in unserem Bistum. Über die Härte des Bischofs bin ich immer wieder neu erschüttert.

Als ich vom Rücktritt Th. Laufmöllers und den Hintergründen erfuhr, war ich so aufgewühlt, dass ich beschlossen habe, Kontakt mit dem Bistum aufzunehmen. Mir ging es dabei um ein seelsorgerliches Gespräch und die Möglichkeit, dem Bistum deutlich zu machen, welche verstörenden Auswirkungen das Verhalten des Bischofs auf uns Gläubige hat.

Von der Abteilung "Seelsorge", die ich angewählt hatte, wurde ich trotzdem zur Abteilung "Beschwerde" weiterverbunden. Auch dort machte ich mein Anliegen nach einem Seelsorge-Gespräch deutlich. Nach einer kurzen, sehr unfreundlichen Reaktion der hauptverantwortlichen Person wollte mich diese schließlich zur "Presseabteilung" weiterverbinden. Aus Selbstschutzgründen habe ich mich nicht darauf eingelassen und einen letzten Versuch zur Vermittlung durch die Telefonzentrale unternommen. Diese war - verständlicherweise - überfordert mit der Situation.

Mühsam nur konnte ich mich dem Einfluss wieder entziehen, der mir entgegenschlug: Mir klarmachen, dass ich nicht die Unruhestifterin bin, als die ich behandelt wurde. Sondern eine verwundete Christin, die um ein Gespräch gebeten hat.

Die emotionale Gewalt, die das Bistum uns Gläubigen antut. Die Zerstörung des Vertrauens in solch eine christliche Institution. Die Auswirkungen dieser traumatischen Erfahrungen auf jeden Einzelnen von uns. Mit ansehen zu müssen, wieviel Applaus das Bistum bekommt für öffentliche religiöse Aktivitäten. Und doch zu wissen, wie viele Menschen durch dieselbe Institution in Münster verwundet worden sind.

Und Nein, mit den Auswirkungen dieser Verwundungen möchte niemand im Bistum etwas zu tun haben.

Ich bin nur eine Gläubige. Und sicherlich; es gibt Vorschriften, die ein Priester gegenüber seinem Dienstherren einhalten muss, deren Inhalt ich nicht beurteilen kann. Aber was ist mit den Schülern, denen ein toller Seelsorger gnadenlos entrissen wird, nur weil der Bischof nicht gefragt wurde? Verstehen diese jungen Menschen das oder werden hier junge Christen nicht eher erschüttert in ihrem noch wachsenden Glauben?

Was ist die Motivation unseres Bischofs?

Was ist mit einer weiteren Gemeinde, in deren Gesichtern die Verzweifelung und das Unverständnis mehr als deutlich zu lesen ist? Die jetzt auf die gleichen leidvollen Erfahrungen zurückblickt, wie die Stephanus-Gemeinde sie schon intensiv durchleben muss(te).

Wieviel Leid hat der Bischof ausgelöst !!?? Und wie wenig berührt es ihn, dass er als Bischof damit auch Wunden im Glaubensleben vieler Menschen schlägt? Dass er Verantwortung trägt für unzählige Kirchenaustritte? Was dabei ist seine Motivation?

Macht das aktuelle Friedenstreffen, machen andere öffentlichkeitswirksame religiöse Veranstaltungen das alles ungeschehen?

Was ist wahrer Friede??

Außerhalb des Bistums versuche ich nun, die gemachten Erfahrungen seelsorgerlich zu verarbeiten.

Ich bleibe in der Kirche. Wegem IHM und seiner Sakramente.

Auf der Plattform "Friedensbotschaften" habe ich mir die Stellungnahme von Thomas Laufmöller noch einmal angehört. Im direkten Anschluss stimmt er ein Lobpreislied an. Das hat mich sehr beeindruckt. Denn damit, so finde ich, gibt er uns ein gutes Beispiel dafür, wie wir mit emotionaler Gewalt umgehen können.
Uns noch enger an den personalen Glauben an Christus binden.

Wieviel mehr wert ist solch ein gelebtes Beispiel für uns!

Mir macht es bewusst, dass dies eine Prüfung ist, auch für uns Gläubige. Dass wir, trotz allem, am Glauben festhalten sollen.

Ich habe einen Zettel mit einem Zitat von Thomas Laufmöller. Das hat er vor einigen Jahren mal in einem Gottesdienst gesagt, und damals traf es mich mitten ins Herz.

Es lautet: "Halte Dich fest an der Liebe JESU CHRISTI und gehe aufrecht und gerade Deinen Weg".

Tatsächlich glaube ich, dass wir nur so damit umgehen können.

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Hallelujah

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Stellungnahme Thomas Laufmöller