Ihre Presseinformation vom 13.03.2021

Sehr geehrter Bischof Dr. Felix Genn,

 

die katholische Kirche und hier insbesonders Papst Franziskus verkünden Barmherzigkeit, Liebe und Toleranz zu den Menschen in der Welt. Auf seiner Reise in den Irak hat er dieses wiederholt in beeindruckender Weise getan. Auf meiner Pilgerwanderung von Luca nach Rom durfte ich im Rahmen einer Öffentlichen Audienz am 28.09.2015 auf dem Platz des Petersdoms den Papst erleben. Ich war von seiner Güte tief beeindruckt. Als gläubiger katholischer Christ, der sich in seiner Gemeinde aktiv einbringt und ehrenamtlich tätig ist, habe ich sehr aufmerksam Ihre Entscheidung hinsichtlich St. Stephanus in der WN vom 13.03.2021 gelesen. Von Barmherzigkeit, Liebe und Toleranz spüre ich in Ihrer Presseinfo nichts! Ihre Zusage, dass bis zum 01.06.2021 unsere Gemeinde St. Stephanus priesterlich nicht verwaist ist, wird gebrochen. In der Presseinformation wird der Begriff „Gespräch“ genutzt, obwohl hier wohl eher der Begriff „Anweisung“ zutrifft. Eine Begründung für Ihre überhastete Weisung fehlt. Aus welchem Grund muss die Dienstwohnung innerhalb von 2 Wochen geräumt werden? Gibt es einen Nachfolger, der am 01.04. zwingend in diese Wohnung einziehen muss? Eine Begründung fehlt! Ist Ihre Machtdemonstration der Führungsstil, um gläubige katholische Christen in der Kirche zu halten? Schreckt dieser Führungsstil nicht eher Menschen ab, die katholische Kirche zu verlassen, wie dieses zur Zeit im Erzbistum Köln massenhaft geschieht. Für mich als katholischer Christ entsteht hier der Eindruck der Machtausübung: „Ich als Bischof zeige mal den Gläubigen, wo es entlang geht und wer hier zu sagen hat!“ In meinen Augen müssen die Ziele des synodalen Weges in eine andere, nämlich demokratische Richtung gehen.

 

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass selbstbewusste, kritisch denkende, katholische Christen im Bistum Münster unerwünscht sind stattdessen stromlinienförmig angepasste Christen bevorzugt werden. Übrigens auf mein Schreiben vom 02.12.2020 habe ich bisher von Ihnen keine Reaktion erhalten. Schade! Vielleicht auch ein Zeichen von Desinteresse für einem Dialog auf Augenhöhe.

 

Ich möchte weiterhin in einer vielfältigen, lebendigen und attraktiven, dem katholischen Glauben verbundenen Gemeinde leben!

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