Beunruhigt und aufgeschreckt

Münster, am 30.10.2020

Sehr verehrter Herr Bischof Dr. Genn,                               

beunruhigt und aufgeschreckt durch den Zeitungsartikel der vergangenen Woche unter dem Thema: „Viele Wechsel bereiten Sorgen“ zur Situation in unserer Pfarrei St. Liudger Münster möchten wir Sie herzlich darum bitten, Pfarrer Tomas Laufmöller in unserer Gemeinde St. Stephanus zu belassen. Pfarrer Laufmöller hat in der Zeit, seit er in unserer Gemeinde wirkt, etwas Ungewöhnliches geschafft. Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist in dieser Zeit gestiegen und liegt unseres Wissens um die 20%. Gerade die Verbindung seiner Tätigkeiten in der Gemeinde und in der Friedensschule hat sein Wirken sehr beflügelt. Die Zahl der Taufen und der Hochzeiten in unserer Gemeinde liegt dadurch ungewöhnlich hoch. Pfarrer Laufmöller hat die Gabe, als Priester auf jeden Einzelnen zuzugehen, ihn anzusprechen und seelsorglich zu begleiten. Dadurch führt er uns alle zusammen zu einer Gemeinschaft, in der sich jeder beheimatet fühlt. Die hohe Zahl ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigt das deutlich. In den Gottesdiensten unserer Gemeinde fällt auf, dass meistens alle Altersgruppen vertreten sind, besonders auch junge Familien. Pfarrer Laufmöller schafft es: er gibt dem Glauben und der Kirche ein Gesicht. Unser Pfarrer spürt, dass er in der Gemeinde sehr angenommen ist. Er sagte: „Als Priester brauche auch ich eine Familie. Das gibt mir unsere Gemeinde“. Wenn auswärtige Gäste an Beerdigungen oder Taufen in unserer Gemeinde teilnehmen, so äußern sie sich sehr oft überrascht, wie persönlich sie sich angesprochen fühlen durch die Liturgiefeiern und Predigten unseres Pastors. Die verschiedenen Gruppen in unserer Gemeinde, zum Beispiel die Frauen, die Senioren, die Kommunionkinder und die Firmlinge sind lebendige Gemeinschaften, um die sich unser Pastor intensiv kümmert. Wir sind der Überzeugung, dass viele Dinge, die in unserer Gemeinde so gut laufen, veröden würden, sollten wir Pastor Laufmöller, der das alles mit nur einer halben Stelle leistet, verlieren. Wir halten die Kombination der Seelsorge in der Friedensschule, die auf unserem Gemeindegebiet liegt, und in der Gemeinde für so einmalig und befruchtend, dass ein Ende dieser Verbindung schweren Schaden hervorrufen würde. Darum unsere herzliche Bitte: Erhalten Sie uns unseren Pfarrer. Seine Versetzung würde schweren Schaden hervorrufen.

Mit verbindlichen Grüßen

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Brief an Dr. Winterkamp

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Der casus belli